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Die Pioniere

…die der aufsteigenden Bodenfeuchte in Mauerwerken (Kapillarfeuchtigkeit) ein Ende setzten, waren die Firma Stadler und Geyer aus München und der Architekt Hans Kriner. Sie waren die Ersten, die durch eine mechanische Horizontalsperre eine nachträgliche Bauwerksabdichtung realisierten, die sogar noch nach über 100 Jahren funktionstüchtig ist.

Die Firma Stadler und Geyer, damals ansässig in der Nymphenburgerstr. 108 in München, entwickelte Anfang des 20. Jahrhundert ein System für eine nachträgliche mechanische Horizontalsperre. Dieses System war dem Architekten Hans Kriner bekannt, als er im Jahr 1910 den Auftrag erhielt den Münster St. Nikolaus von Überlingen am Bodensee zu sanieren.

Hans Kirner Mauersäge Verfahren

Architekt Hans Kriner 1910

Mauersäge im St. Nikolaus 1910

Mauersäge im Münster St. Nikolaus 1910

Dem Bautechniker war bewusst, dass nur ein durchtrennen der Kapillarstruktur im Mauerwerk, eine langfristige Problemlösung sein kann. Aus diesem Grund entschied sich der Architekt für den Einsatz des Mauersägeverfahrens der Firma Stadler und Geyer, um die Grundmauern des historischen Gebäudes von der umfangreichen Kapillarfeuchtigkeit zu befreien. Somit war Hans Kriner der erste Bautechniker, der eine nachträgliche Horizontalsperre mit mechanischem Charakter, bei einem Bauwerk mit diesen Dimensionen durchführte. 

Überlinger Münster im Jahr 1910 vor dem Abdichtungsverfahren

Münster St. Nikolaus im Jahr 1910

Überlinger Münster im Jahr 2015 nach über 100 Jahren der Abdichtung

Münster St. Nikolaus im Jahr 2015

In den nachfolgenden Jahren entwickelte die Firma Stadler und Geyer ihr System weiter. Wie in der Deutschen Bauzeitung vom 24. Februar 1926 in dem Artikel von Prof. Dr. Ehrig (Seite 28) erwähnt, präsentierte  die Firma Stadler und Geyer, auf der Leipziger Messe 1925, ein System zur Mauerwerkstrockenlegung durch das aufschneiden der Grundmauern mit einer Steinsäge und dem Einschieben von Isoliermaterial zur Trockenlegung des Mauerwerks.

Ein weiteres historisches Bauwerk, wo die Firma Stadler und Geyer die Grundmauern mittels des Mauersägeverfahrens trocken legte, war der Sankt Nikolai am Gasteig in München.

Wirksamkeit des Mauersägeverfahren bei feuchten Wänden

Zeitungsanzeige Stadler und Geyer aus den zwanziger Jahren

In den weiteren Jahrzehnten etablierte sich das Mauersägeverfahren in Deutschland zu einem Standardverfahren der Mauerwerkstrockenlegung bei Kapillarfeuchtigkeit bzw. aufsteigende Bodenfeuchte.

Nach über 100 Jahren immer noch eine funktionstüchtige Horizontalsperre

Die Gasteigkirche in München 2016

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