Infos für Bautechniker
Es ist der Stand der Wissenschaft, dass zum Aufsteigen von Wasser ein Kapillarsystem mit einem Radius der Kapillaren von 0,1 bis 100 Mikrometer vorhanden sein muss.
Mit dem 8 mm dicken horizontalen Sägeschnitt ist das wasserleitende Transportsystem, zwischen dem Mauerwerk unterhalb und dem Mauerwerk oberhalb der Schnittfuge, komplett durchtrennt bzw. entfernt. Der sofortige Einbau der kraftschlüssigen Isolierkeile sichert diesen Zustand dauerhaft.
Auch ein bündiger Anschluss bei Eckausbildungen und Wandanschlüssen stellt kein wasserleitendes Transportsystem, sondern eine zusätzliche Drainage-möglichkeit dar. Die Stöße sind somit, für aufsteigendes Wasser, physikalisch dicht ohne dass die Sperrschichten miteinander verbunden sind.
Die Haftreibungskräfte an der Keilgleitfläche
Die größte Steigung gilt für die Isolierkeile der 25 cm dicken Wände. Sie beträgt 1,2°. Die erforderliche Haftreibungszahl an der Gleitfläche beträgt tan 1,2° = 0,02.
Im Saechtling Kunststofffachbuch 31. Auflage 2013, ist als typisches Reibungsverhalten für HDPE Kunststoff ein Reibungszahlbereich von 0,25 bis 0,50 ausgewiesen.
In einer Versuchsreihe, nach DIN EN ISO 8295, wurden die Reibungskräfte der Isolierkeile mit einer Federwaage, in zeitlich unterschiedlichen Abständen der Messung nach dem Versuchsaufbau, als Mittelwert über die Beziehung: Reibungszahl = Reibungskraft: Normalkraft (Gewicht), mit 0,26 festgestellt.
Als Selbsthemmungsbedienung gilt: tan Gleitwinkel = Reibungszahl (0,26 = 0,26). Sie ist bei einem Steigungswinkel von 14,5° erfüllt. D.h. die Auslastung der vorh. Reibungskraft bei 1,2° beträgt lediglich 8,3%.
Die Isolierkeile besitzen fertigungsbedingt eine geriffelte und eine glatte Seite. Durch die theoretische Dreipunktauflagerung gelten für beide Keilseiten die gleichen Haftreibungsbedingungen. Eine Vorgabe zur Einbauart ist somit nicht erforderlich.
Kennwerte der Druckfestigkeit in Deutschland:
Nach dem Sägeschnitt wird die 8 mm dick heraus gesägte Lagerfuge gegen die Isolierkeile ausgetauscht. Die DIN 1053 fordert eine Mindestdruckfestigkeit bei Güteprüfung für den Mauermörtel:
Mörtelgruppe II (Kalkzementmörtel) von 2.5 N/mm2
Mörtelgruppe IIa (Kalkzementmörtel) von 5.0 N/mm2
Mörtelgruppe III (Zementmörtel) von 10,0 N/mm2
Mörtelgruppe IIIa (Zementmörtel) von 20,0 N/mm2
Für die Isolierkeile gilt z. Zt. der Prüfbericht der Bundesanstalt für Materialforschung und Prüfung Berlin vom 6.3.2015. Er weist für die Druckprüfung einen Mittelwert bei 4% Stauchung von
24,7 N/mm2 aus.